Spinnen mit der HandspindelNach Rollen von Fasern auf dem Oberschenkel und dem Spinnen mit dem Stöckchen kam das Spinnen mit der Handspindel auf - wie diese Entwicklung tatsächlich vor sich ging, kann heute nicht mehr nachgewiesen werden, aber es erscheint logisch so.Mit der Handspindel kann man schon etwas schneller spinnen, als mit dem Stöckchen. Wie auch beim Spinnen mit dem Spinnrad benötigt man für die meisten Spindeln einen Anfangsfaden. Ist an einem Ende der Spindel ein Haken, kann man diesen auch direkt in die Fasern einhängen und anspinnen. Der Anfangsfaden wird mit einer Schlinge am oberen Ende der Spindel befestigt. Dann wird mit einer Hand wird die Spindel gedreht und losgelassen. Nun kann mit beiden Händen der Faden ausgezogen werden. Die Drehung läft in das neue Fadenstück und das neue Garn wird fester. Je nachdem wie lange die Spindel läuft, kann man einen kurzes oder längeres Stück Faden herstellen. Für gewöhnlich wird der Faden am Spinnrad im Uhrzeigersinn gedreht (Z-Richtung). Das ist aber nur eine Vereinbarung, kein Muß - für Linkshänder ist es einfacher mit der linken Hand die Spindel gegen den Uhrzeigersinn anzudrehen. Der Faden ist dann S-gedreht. Spätestens wenn die Spindel den Boden berührt, ist es Zeit, das neue Stück Garn aufzuwickeln. Damit es sich nicht mit sich selbst verdreht, ist es sinnvoll, den neuen Faden unter Spannung zu halten, indem man ihn ihn wie eine Acht um Daumen und Zeigefinger der einen Hand wickelt, ehe man ihn auf die Spindel aufwickelt. Wenn man das Gefühl hat, daß sich die Spindel nur mehr mühsam drehen lässt und die Schlinge an der Spindel immer wieder wegrutscht, ist die Handspindel voll. Meist passiert das spätestens, wenn der Garnwickel um die Spindel den Durchmesser des Wirtels erreicht hat. Hat die Handspindel keinen Haken und keine Kerbe, kann man den Garnwickel recht gut von der Spindel abziehen. Hat man das Gefühl, daß er nicht gut abzuziehen geht, muß das Garn abgewickelt werden. Es kann einfacher sein, wenn man als erstes ein Stück Papier um die Spindel wickelt, ehe der Anfangsfaden um die Spindel gewickelt wird, das dann als Kern für den Garnwickel dient. Das so gesponnene Einfachgarn kann man entweder direkt verwenden oder mit der Handspindel verzwirnen. Hierbei ist zu beachten, daß entgegengesetzt der Spinnrichtung gezwirnt wird. Um Garn mit der Handspindel zu verzwirnen, kann man natürlich die Anzahl Garnwickel, die man gemeinsam verzwirnen will, bereitlegen und zu Zwirnen anfangen. Das kann aber sehr mühevoll sein, weil die leichten Garnwickel, besonders, wenn sie schon fast aufgebraucht sind, sich gerne um sich selbst wickeln. Kontrollierter Zwirnen lässt es sich, wenn man zuerst die zu zwirnenden Fäden zusammen zu einem festen Knäuel wickelt ohne die Fäden dabei in Zwirnrichtung zu drehen. Anschließend zwirnt man die parallel liegenden Fäden mit der Handspindel. Da die gezwirnten Garnwickeln nicht kleiner werden als die einzelnen, ist es sinnvoll eine größere Handspindel zum Zwirnen zu verwenden, als beim Spinnen. Die Fadenstärke hängt vom Gewicht der Spindel ab. Mit einer kleinen leichten Spindel kann man schwerlich ein dickes Garn spinnen. Ebenso kann man mit einer schweren Handspindel kein feines Garn herstellen. Wenn man über das Anfangsstadium des Spinnen lernens hinweg ist, sollte man sich passend zum gewünschten Garn eine Handspindel aussuchen. Dazu kann man ganz leicht ein paar Spinnproben machen - sofern man mehrere Handspindeln zur Auswahl hat. Hier geht es zu den vorgestellten Handspindeln. |
Erste Spindel
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Letzte Änderung: 12.6.11 durch Alexandra