Pullover für Wind und Wetter | |||||
von Sabine Domnick
Augustus Verlag, 1998, ISBN 3-8043-0514-8, DM 29,90. Die Geschichte der Fischerpullover hängt direkt mit der Geschichte der Heringsfischerei zusammen. Im ersten Kapitel ihres Buches erzählt die Autorin, wie das Stricken in England von Königin Elisabeth I. (1533 - 1603) gefördert und verbreitet wurde und wie schließlich eine ganze Heimindustrie daraus wurde, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihren Niedergang erlebte. Und mit ihnen die Muster der Fischerpullover, deren Muster von Strickerin zu Strickerin variierten. In diese Pullover wurde, neben der harten Alltagsarbeit, alle Kreativität gelegt, und bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit wurde daran gestrickt. Dass diese Muster nicht verloren gegangen sind, ist unter anderem Gladys Thompson zu verdanken, die als erste Frau in England anfing, diese Muster zu sammeln und zu dokumentieren. Ihr folgten Rae Compton, Michael Pearson und Mary Wright. Von diesen Quellen inspiriert entstand das Buch Pullover für Wind und Wetter. Im zweiten Kaptiel wird ausführlich beschrieben, wie Ganseys gearbeitet werden können. Sie werden mit sehr stark gezwirntem Kammgarn fest verstrickt, meist in der Runde um Nähte zu vermeiden, mit einem Achselzwickel um eine größere Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, und die Ärmel werden meist in den Armausschnitt eingestrickt und endet mit dem Bündchen, das durch diese Methode gut erneuert werden kann. Die Muster im Brustbereich erhöhen die Wärmewirkung durch höheren Wollverbrauch. Die einzige Änderung, die an den traditionellen Mustern vorgenommen wurde, ist der runde Halsausschnitt - traditionellerweise wurden die Ganseys am Hals glatt abgekettet und mit einem Stehbündchen versehen. Nach genauen Anleitungen zu Maschenproben, (englischen) Maschenanschlag, Nahtmaschen, Achselzwickel, Randmaschen, Schulterabschluß, Ärmelschrägung, Korrekturmöglichkeiten und dem Messen, folgt ein Abschnitt über die Garne, die gut dafür verwendet werden können (für uns Spinner dürften die Lauflängenangaben die wichtigsten sein). Nach den Strickanleitungen für die wichtigsten Motive für Ganseys folgt ein kurzer Bilderstrickkurs und eine Erklärung der Abkürzungen und der Strickschriften. Danach folgen 18 Pulloveranleitungen mit den Geschichten der Muster und auch denen ihrer Träger, die auf alten Bildern im Buch zu sehen sind. Die Muster reichen von schlichten Maschenmustern bis hin zu komplizierteren Mischungen aus Zopf- und Strukturmustern. Auch wenn all diese schönen Pullover ,,normalerweise`` mit Stricknadeln der Stärke 3,5 mm gestrickt werden, ist es kein Problem die Muster an dickere, handgesponnene Garne anzupassen. Ein Buch, daß richtig Lust auf den nächsten Winter und eine dicken, warmen Pullover macht! Alexandra Weikert |
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Eingestellt von Alexandra.
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Letzte Änderung: 3.3.2006