ISBN 3-8001-4131-0, Ulmer, 384 Seiten, 1999. Preis: € 39,90.

Der Autor, Mitbegründer und jahrelanger Vorsitzender der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, dokumentiert mit diesem Buch den Stand, die Leistung, die Zuchtgeschichte und die Gefährdung der alten deutschen Haustierrassen, um auf den drohenden Verlust der Arten- und Genvielfalt und von Kulturgut aufmerksam zu machen. Neben der Diskussion von Rassemerkmalen, Nutzung und Leistung, wie auch in beiden vorgenannten Büchern, wird auf die Geschichte der Domestizierung und Zucht in der Frühzeit und der Moderne eingegangen. Die Geschichte der Erhaltung bedrohter Rassen ist viel jünger und so wird die Erhaltung teilweise sehr kontrovers diskutiert, was z.B. die Anzahl der Tiere betrifft, die benötigt werden, um eine Rasse erhalten zu können. Neben negativen Beispielen, bei einer zu geringen Anzahl, gibt es aber auch genug positive Beispiele, die Mut machen, für den Erhalt der Artenvielfalt einzutreten.

Hans Hinrich Sambraus nennt auch Gründe zur Erhaltung bedrohter Rassen, besonders der viel robusteren Landrassen, und erörtert die Frage, wie die Erhaltung der Genvielfalt gewährleistet werden kann. Hier verweist er auch explizit auf die Hobbytierhaltung, Streicheltier- oder Haustierzoos, die eine wichtige Rolle spielen können.

Auf 60 Seiten gibt es in einem eigenen Kapitel Beschreibungen folgender bedrohter heimischer Schafrassen: Skudden, Rauhwolliges Pommersches Landschaf, Graue Gehörnte Heidschnucke, Moorschnucke (Weiße Hornlose Heidschnucke), Bentheimer Landschaf, Leineschaf, Rhönschaf, Coburger Fuchsschaf, Kärtner Brillenschaf und Steinschaf. Neben dem Verwendungszweck der Wollen wird teilweise auch die Feinheit der Wolle angegeben. Neben der ausführlichen Geschichte der einzelnen Schafrassen würzen viele Bilder, z.T. auch historische, den Genuß dieses Buches.

Ich kann dieses Buch jedem, der sich mit gefährdeten Nutztierrassen beschäftigt, nur empfehlen.

Alexandra Weikert